Junge Erwachsene schlafen im Schnitt eine Stunde zu wenig

Ein bekannter Anblick für viele Lehrer: gähnende Gesichter. Doch Schuld ist nicht der langweilige Unterricht, die Schüler sind schlichtweg müde.
„Junge Menschen schlafen zu wenig“ haben wir dieser Tage auf derstandard.at gelesen. Anlass gibt eine aktuell veröffentlichte Studie des Dillenburger Instituts für Gesundheitsförderung und -forschung und der Philipps-Universität Marburg zum Schlafverhalten von Jugendlichen.

Jeder fünfte schläft weniger als 6 Stunden

Untersucht wurde das Schlafverhalten von mehr als 8.000 Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das Ergebnis: Jeder fünfte schläft wochentags weniger als 6 Stunden und leidet demnach unter permanentem Schlafmangel. Mit durchschnittlich etwas mehr als sechs Stunden Schlaf während der Woche und neun Stunden am Wochenende schlafen Jugendliche deutlich weniger als ältere Erwachsene.

Die negativen Folgen für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit  bleiben nicht aus: so fühlen sich 62% tagsüber nicht ausgeruht und leistungsfähig. Denn „qualitativer guter und quantitativ ausreichender Schlaf gilt als eine der wichtigsten Ressourcen für die Gesundheit“, so die Autoren der Studie Ulrich Koehler, Philipps-Universität Marburg und Manfred Betz, Dillenburger Institut für Gesundheitsförderung und –forschung.

Auch Jugendliche sind von Schlafstörungen betroffen

20% geben an, dass sie in den letzten 12 Monaten Schlafstörungen hatten, aber nur 1,9% waren deshalb in Behandlung. Andauernde Schlafstörungen können negative Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit haben und beispielsweise zu Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Margen-Darmproblemen, Erschöpfung, depressiven Verstimmungen und Burnout führen.

Wem seine Gesundheit etwas wert ist, der sollte vorbeugend auch auf einen gesunden Schlaf achten. Denn wie heißt es so schön? Wie man sich bettet, so liegt man.

Quelle:
Originalveröffentlichung: Manfred Betz, Wilhelm Cassel & Ulrich Koehler: „Schlafgewohnheiten und Gesundheit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen – Auswirkungen von Schlafdefizit auf Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden“, Deutsche Medizinische Wochenschrift S03 (2012), A28,
DOI: 10.1055/s-002-23707