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Eine Frau liegt im Bett und fasst sich mit der Faust an die Stirn
Schlafstörungen
Thursday 14.11.2024 · Autor: Wenatex

Schlafstörungen in den Wechseljahren

Schon wieder eine schlaflose Nacht! Dazu Hitzewallungen, innere Unruhe, gefolgt von depressiver Verstimmung in den Tagen darauf: Das sind typische Symptome der Wechseljahre, auch wenn sie in ihrer Ausprägung von Frau zu Frau verschieden sind.

Schlafstörungen – ein Risiko für die Gesundheit

Die Wechseljahre nennt man auch Menopause oder Klimakterium. Sie sind keine Krankheit, sondern bezeichnen eine Phase der hormonellen Umstellung mitten im Leben einer Frau. Genauer: Während ihres 45. und 55. Lebensjahres befinden sich die meisten Frauen in der Menopause beziehungsweise den Wechseljahren. Und die können ihnen das Leben mit ihren Symptomen sehr schwer machen.

Als besonders heftig und Stress auslösend werden von den betroffenen Frauen neben nächtlichen Hitzewallungen extreme Schlafstörungen empfunden. Schlaflosigkeit kann auch der Grund für weitere Beschwerden sein, also eine Art Kettenreaktion auslösen und die Gesundheit der betroffenen Frauen langfristig gefährden, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.

Gegenüber Männern sind Frauen in Sachen Schlaf ohnehin schon benachteiligt. Laut Studien leiden sie doppelt so oft unter Schlafstörungen wie Männer. Und neben Faktoren wie Stress, etwa durch mehr Care-Arbeit oder eine Doppelbelastung durch Beruf und Haushalt, haben Frauen in Zeiten hormoneller Schwankungen – sei es aufgrund des Menstruationszyklus, einer Schwangerschaft oder eben der Menopause – besonders wenig oder einen viel zu schlechten Schlaf. Schon das Einschlafen fällt vielen schwerer.

Häufig beobachten Mediziner, dass es während der Wechseljahre zu sogenanntem fragmentiertem Schlaf kommt mit längeren Wachphasen, häufigem Aufwachen während der Nacht und insgesamt erheblich verminderter Schlafqualität. Die Folgen des schlechten Schlaf-Wach-Rhythmus am Tag sind eine schlechtere Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit und ein Gefühl im Kopf, als würde man durch Nebel sehen und gehen (Brain Fog).

Hormonelle Veränderungen

Einen direkten Zusammenhang mit Schlafstörungen während der Wechseljahre sehen Forscher in den hormonellen Veränderungen, wie etwa der Abnahme des Östrogenspiegels der Frau. Die hormonellen Umbrüche setzen auch dem Gefäßsystem zu, was Hitzewallungen, Herzklopfen und innere Unruhe erklärt. 

Die Wahrscheinlichkeit, dass hormonelle Veränderungen zu Schlafstörungen führen, nimmt mit den verschiedenen Phasen der Wechseljahre zu: In der Perimenopause, der Zeit der hormonellen Umstellung unmittelbar vor und dem Jahr nach der endgültig letzten Regelblutung, sind es 39 bis 47 Prozent der Frauen, die Schlafstörungen angeben. In der Postmenopause, die Jahre nach der Menopause bis zum 65. Lebensjahr, in der der weibliche Körper praktisch kein Östrogen mehr herstellt, geben rund sechzig Prozent an, an Schlafstörung zu leiden. Die Schlafstörung kann in verschiedenen Formen auftreten, etwa als Insomnie (zu wenig Schlaf), als Schlafapnoe (Atemaussetzer im Schlaf) oder in Form von Restless Legs, dem Syndrom der unruhigen Beine. 

In Fachkreisen diskutiert wird auch ein steigender Orexin-Spiegel während der Wechseljahre, der an das verminderte Östrogen-Level gebunden zu sein scheint. Das Hormon Orexin hat eine wach machende Funktion; hohe Orexin-Spiegel unterdrücken also den Schlaf. 

Selbsthilfe

Was tun gegen die unliebsamen Symptome der Wechseljahre? Was tun für besseren Schlaf – ohne Medikamente? Gerade in den Wechseljahren sind eine gesunde Ernährung, viel Bewegung und die Reduzierung von Stress unerlässlich. Zusätzlich können Haus- beziehungsweise pflanzliche Mittel, etwa Warmwasser mit Honig, Süßholzwurzeltee, Rotkleetee, Tee aus roten Nelken, Grüner Tee, Soja, Leinöl oder Salbei, hilfreich sein. Gute Schlafhygiene ist jetzt besonders wichtig. Und vertrauen Sie Ihrer inneren Uhr! Schlafen Sie, wenn Sie müde sind, auch mal kurz am Nachmittag! Progressive Muskelentspannung etwa hilft, zur Ruhe zu kommen.
Schließlich bleibt noch ein Trost, auch wenn er für die aktuell Betroffenen schwach sein mag: Die Wechseljahresbeschwerden gehen mit der Zeit, der erholsame Schlaf kann wieder zurückkehren. 

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