Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu und der erste Schultag rückt näher. Für viele Kinder beginnt sogar ein gänzlich neuer Lebensabschnitt. Jedoch müssen viele Kinder ihren Schlafrhythmus erst wieder an den Schulalltag anpassen. Folglich bekommt ein Großteil der Schulkinder in Deutschland und Österreich nicht ausreichend Schlaf. Es wird angenommen, dass bis zu 25 % der jüngeren Kinder unter Schlafmangel und übermäßiger Tagesmüdigkeit leiden.
Bei Jugendlichen sind die Schlafprobleme sogar noch weiterverbreitet. Laut Umfragen bekommen über 50 % der Schüler:innen der Mittelstufe und 70 % der Schüler:innen der Oberstufe weniger als den für ihr Alter empfohlenen Schlaf. Bei 23 % der Jugendlichen ist das Problem so gravierend, dass man bereits von einer Insomnie sprechen kann, eine ernsthafte Schlafstörung, die den Tagesablauf spürbar beeinträchtigen kann.
Andauernder Schlafmangel führt zu einer starken Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses von Kindern und Jugendlichen. Er trägt außerdem zu emotionalen Problemen und Verhaltensproblemen bei, die sich auf die schulischen Leistungen auswirken können.
Dabei ist beständiger Schlaf lebenswichtig für Kinder und Jugendliche, da sich ihr Gehirn noch in der Entwicklungsphase befindet. In den Ruhephasen regenerieren sich Körper und Gehirn und wir verarbeiten die Eindrücke des Tages. Psychisch hält uns langer und guter Schlaf stark, ausdauernd und flink. Gerade für die Kleinen ist ausreichend Ruhe besonders wichtig. Generell gilt: Je jünger das Kind, desto länger sollte es schlafen. Während Teenager im Alter zwischen 14 und 17 rund acht bis zehn Stunden Schlaf benötigen, sind es bei Sechsjährigen, deren Schullaufbahn gerade erst beginnt, noch bis zu 13 Stunden.
Expert:innen führen das Problem insbesondere auf den übermäßigen Gebrauch von elektronischen Geräten zurück. Es kommt immer häufiger vor, dass Kinder und Jugendliche Smartphones, Tablets und Laptops bis spät in den Abend hinein nutzen. Die Geräte stimulieren das Gehirn und strahlen blaues Licht aus, welches die Produktion des schlaffördernden Hormons Melatonin stört. Dies macht es schwieriger, ein- bzw. durchzuschlafen.