Alles grünt, alles blüht – und wir Menschen sind müde! Was ist da los? Gibt es sie überhaupt – die Frühjahrsmüdigkeit? Oder ist sie bloß eine (willkommene) Ausrede? Wie auch immer: Neue Untersuchungen deuten darauf hin, dass jeder Zweite vom „Frühlings-Gähnen“ betroffen ist …
Über die Ursachen der Frühjahrsmüdigkeit wird auch in der Wissenschaft noch viel diskutiert. Sicher ist aber: Die Blutgefäße verändern ihren Querschnitt – er wird bei Wärme, also jetzt zum Frühjahrsbeginn, größer. Und das kann zu Problemen mit dem Kreislauf führen. Denn geweitete Arterien und Venen lassen den Blutdruck absinken.
Und noch etwas ist sicher richtig: Noch vor einigen Jahrzehnten war die Frühjahrsmüdigkeit Tatsache und nicht Ausrede. Denn unseren Vorfahren standen während der Wintermonate erheblich weniger Vitamine und wichtige Nährstoffe zur Verfügung als in unseren Tagen – was sich negativ auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit ausgewirkt hat. Außerdem hat man sich zur Winterzeit ganz einfach weitaus mehr in den vier Wänden als in der Natur aufgehalten.
Heute steht vitaminreiche Kost nahezu unbegrenzt und rund ums Jahr zur Verfügung, der regelmäßige Sport ist – Hometrainer und Fitenss-Studio sei Dank – kein Thema mehr. Logisch, dass die Frühjahrsmüdigkeit-Ausrede nicht mehr gilt. Der Wellnesstrend besiegt die Frühjahrsmüdigkeit. Viel Bewegung in freier Natur killt eben die Faulpelz-Argumente …
Doch es stimmt auch, dass viele Menschen in der dunklen Jahreszeit seelisch „verkümmern“, weil sich eine saisonale Depression mit erhöhtem Schlafbedürfnis einstellt, unter der schätzungsweise eine halbe Million Österreicher leiden. Die Forschung hat herausgefunden: Organische Vorgänge in unserem Körper liegen diesem Phänomen offenbar nicht.
Weshalb kommt es also zu diesen ungeliebten Durchhängern? In unserem Schädel agieren Botenstoffe namens Serotonin (eine Art „Gipsverband“ für unsere Seele) und das „Schlaf-Hormon“ Melatonin. Beide erweisen sich als äußerst licht- und temperaturabhängig und können dementsprechend verrückt spielen. Bei Kälte und wenig Licht produzieren wir mehr Melatonin und weniger Serotonin, was uns schläfriger, aber auch trauriger werden lässt. Eine der Ursachen für die Frühjahrsmüdigkeit ist als also, dass unser Körper einige Zeit – mitunter sogar mehrere Wochen – benötigt, um die Hormone wieder in die richtige Balance zu bringen.
Abhilfe schafft u. a. der Einfluss von Licht in der Stärke von mindestens 2.000 Lux, die man sich über Lichttherapie-Lampen holen kann.
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Ob es die Müdigkeit nun wirklich gibt… lassen wir Mal dahin gestellt… Ich bin jedes zur Frühlingszeit. Wahrscheinlich aber, liegt es an den Veränderungen-… Mal Sonne, mal Regen. Denk ich mir zumindest 🙂
Ich schlafe eigentlich immer gut, aber wenn ich aufwach bin ich immer für mindestens eine halbe Stunde ganz Müde und total Hangover. Ich trinke keinen Kaffe kann es daran liegen?